Mangelnde Entspannungsfähigkeit


Im Laufe der Evolution hat der Mensch verschiedene körperliche „Programme“ entwickelt, um einerseits auf besondere Anforderungen oder Gefahren in der Umwelt reagieren zu können, andererseits aber auch um nach einer Anforderung wieder zur Ruhe und zu Kräften zu kommen. Bei erhöhter Belastung reagieren wir mit der „Stressreaktion“, die uns in die Lage versetzen soll unser Leben zu retten, indem wir entweder flüchten oder angreifen („fight-or-flight“). Dafür wird der Körper aktiviert, das Herz schlägt schneller, die Atmung beschleunigt sich usw. Nach Stress rufen wir dann die „Entspannungsreaktion“ ab, bei der Körperprozesse heruntergefahren werden, um Energie zu sparen und uns zu erholen. Dabei wird der Herzschlag langsamer, die Atmung ruhiger etc. Beide Programme sind uns angeboren. Die Stressreaktion abzurufen fällt den meisten Menschen sehr leicht, da diese im Alltag oft genutzt wird und deshalb gut trainiert ist. Vielen Menschen fällt es dagegen schwer die Entspannungsreaktion abzurufen, da sie meist nur sporadisch genutzt wird. Manche Menschen verbieten sich sogar sich zu entspannen, da sie dies als unnützen Müßiggang empfinden. Auch wachsen wir in unserer Kultur oft mit Botschaften auf wie „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, was es uns nicht leichter macht, uns Phasen von Ruhe und Entspannung zuzugestehen. Mithilfe von Biofeedback können ganz gezielt verschiedene Entspannungsstrategien erlernt und geübt werden, wobei die Rückmeldung der Messwerte Aufschluss gibt, welche Strategien für den Einzelnen jeweils am hilfreichsten sind.